Fragen und Antworten
Wie ist die Zusammenarbeit mit der Lernportale GmbH organisiert?
Beim Kauf eines Jahresabonnements MOODLE bei der Lernportale GmbH gehen wir von einer eher längerfristigen Bezugsdauer aus und investieren entsprechend viel Zeit für die Einrichtung mit eigenem Logo und Internetadresse, der Festlegung der Zusammenarbeit (Kontaktpersonen, Rechte und Pflichten), sowie für eine kurze Einführung ins System.
Kunden erhalten ein eigenes Lernportal als „Managed Application“. Damit entlasten wir sie vollständig von technischen Fragen. Die Lernportale GmbH übernimmt die Administrationsarbeiten und passt das System entlang der Bedürfnisse der Kunden an.
Einmal pro Jahr, meistens Ende Dezember, upgraden wir die jede einzelne Moodle Installation der Kunden. Mit den neuen Funktionen und Verbesserungen erhalten diese mit jedem Start ins neue Jahr ein erneuertes und topmodernes Lernportal.
Die Zusammenareit ist in einem SLA (Service Level Agreement) geregelt.
Wie ist das grundsätzliche Vorgehen?
Zu Beginn ist das Lernportal ein mit vielen Funktionen für Schulungen ausgestattetes „Gebäude“. Es gibt weder „Kurslokale“ noch „Teilnehmende“ jedoch einen technisch Verantwortlichen und beinahe unbeschränkt „Raum“ für Schulungsvorhaben.
Nach der gemeinsamen Initialphase, wenn also die Ersteinrichtung sowohl technischer als auch personeller Natur geschehen ist, können die designierten Moodleverantwortlichen mit Einlesen von Daten beginnen.
Zuerst die Schulungsräume
Moodle ist ein kursbasiertes System. Zuerst sollen die Schulungs-, respektive Kursräume entsprechend der Schulungsvorhaben eingerichtet werden.
Danach die Teilnehmenden der Kurse
Wenn die Kurs definiert sind, werden die Teilnehmenden ins System aufgenommen und direkt in die vorher erstellen Kursräume eingeschrieben.
Kosten
Die Lernportale unserer Kunden sind auf hochverfügbaren Servern der Firma NINE (ZH) untergebracht. NINE verwaltet die Server, erstellt ein 7 Tage Backup der Applikationsdatenbanken und garantiert eine durchgehende Überwachung der Systeme (7/24). Alle Daten verbleiben in der Schweiz.
Die Kosten für unsere Kunden resultieren aus den Komponenten Anzahl User und Kurse, sowie dem Platzverbrauch und der Leistungspauschale für Betrieb, Administration und Support. Die Werte werden 4 mal pro Jahr, jeweils Ende eines Quartals, erhoben. So ergeben sich beispielsweise aus einer Konfiguration von 50 Usern, 20 Kursen und 20 GB Platz Kosten von ca 2’650 CHF/Jahr.
Weshalb ist Moodle derart verbreitet?
Seit gut zwanzig Jahren existiert Moodle und wird seither immer weiter entwickelt. Ein extrem hoher Verbreitungsgrad und eine aktive, weltweite Community garantieren die fortwährende Optimierung der Funktionen.
Worin Moodle sich stark abhebt
Die Nähe zum Unterrichts-Geschehen ist hoch und wird durch viele aktive Pädagogen in der Community immer weiter ausgebaut. Für mich ist es beruhigend zu wissen, dass für viele Problemstellungen, welche sich beim täglichen Unterrichten ergeben, in Moodle Lösungen bereit stehen. Ein weiteres Erfolgsrezept ist die Tatsache, dass Moodle schon mit minimalsten Kenntnissen erfolgreich im Unterricht eingesetzt werden kann. Dabei wird das System lediglich für die strukturierte Ablage von Dokumenten (meistens als PDF) genutzt. Somit ist die Gefahr jedoch gross, dass viele Institutionen den wahren Wert dieser genialen Plattform nicht erkennen und sie mit Dateiablage-Systemen für den Büroalltag gleichsetzen. Dabei kommt die wahre Excellenz erst dann wirklich zum Tragen, wenn man sich etwas tiefer mit den Möglichkeiten von Moodle auseinandersetzt.
Als Beispiel dazu zwei Funktionen, respektive „Aktivitäten“, wie sie in Moodle genannt werden:
Aktivität Aufgabe
Diese Funktion befasst sich mit einer Grundthematik beim Unterrichten: der Abgabe von Aufgaben und deren Bewertung. Studierende können Ihre Arbeit auf vielerlei Art „abgeben“. Sei es durch den Upload eines Dokumentes oder einer Texteingabe online. Die Bewertung wiederum kann ebenfalls online geschehen. Dies entweder in Form einer Mitteilung, oder direkt in das abgegebene PDF-Dokument notiert. Die ganze Prozedur ist ohne ein „Fitzelchen“ Papier durchführbar!
Aktivität Test
Ich kenne keine Applikation, mit welcher Online-Tests derart professionell durchgeführt werden können. AB der Version 3.9 wurde der SafeExamBrowser integriert, der es ermöglicht, online durchgeführten Tests eine bestmöglich abgeschirmte Umgebung zu bieten.
Bei beiden Aktivitäten kommt noch dazu, dass, bei vielen Teilnehmenden, sich eine enorme Zeitersparnis für Dozierende und Lehrpersonen ergibt.
Jedes Jahr kann mit einem neuen „major release“ gerechnet werden.
Lehrunterlagen mit H5P in Moodle erstellen
Moodle bietet das virtuelles Pendant eines Schulhauses. Darin befinden sich thematisch aufgeteilte Klassenzimmer. Dies Schulungsräume werden von den Lehrpersonen (eine oder mehrere) betrieben. Unterrichtsinhalte sind mehrheitlich Dokumente aller Art (Bilder, Videos, Texte).
Moodle bietet in der Version 3.9 von Haus aus 15 Aktivitäten und 7 Arbeitsmaterialien. Ein Neuzugang ist die Aktivität H5P. Was relativ unspektakulär daherkommt, ist in Wirklichkeit eines – nämlich ein Spektakel. Es wird damit ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Nicht weniger als 49 Inhaltstypen stellt die Bibliothek H5P aktuell in Moodle standardmässig bereit. Von der Möglichkeit Videos mit interaktiven Elementen auszustatten, Multiple Choice Fragen zu erstellen bis zur einfachen Darstellung von Inhalten mit dem sogenannten Accordion-Effekt ist alles dabei.
Die H5P-Funktionen wurden ab der Version 3.9 fix in Moodle integriert, sodass kein Plugin mehr nötig ist. Das zeigt, wohin die Reise geht: Moodle wird auch in Zukunft diese freie und quelloffene Software unterstützen. Die Entwicklung eigener Inhalte auf der Basis von H5P lohnt sich. Kommt noch dazu, dass diese Inhalte auch in anderen LMS integriert werden können.
Wie kann ich H5P innerhalb Moodle nutzen?
Anhand eines Beispiels lässt sich das am besten erklären. Nehmen wir an, es soll ein Memory erstellt werden. Der Administrator der Website muss das Lernportal für die Arbeit mit H5P eingerichtet haben, respektive die H5P-Inhaltstypen müssen verfügbar sein. Sie müssen mindestens in der Rolle als Lehrperson (Teacher) im Moodle angemeldet sein.
- Klicken Sie oben rechts auf „Bearbeiten einschalten“ und danach auf „Aktivität oder Material anlegen.
- Wählen Sie die Aktivität H5P aus (s. Bild).
- Vergeben Sie einen Titel und allenfalls eine Beschreibung und klicken Sie im Abschnitt „Paketdatei“ auf „Inhaltsspeicher“. Dieser öffnet sich in einem neuen Fenster.
- Nun können Sie durch Klick auf „Hinzufügen“ die Aktivität „Memory Game“ auswählen.
- Laden Sie ein vorbereitetes Foto ins System und geben einen Alternativtext ein. Wiederholen Sie den Schritt ein oder zweimal indem Sie auf „Karte hinzufügen“ klicken.
- Nach dem Sichern erscheint die Aktivität im Inhaltsspeicher innerhalb Ihres Kurses. Klicken Sie auf den Tab Ihres Kurses. Nun sind Sie wieder am Ursprungsort. Klicken Sie nun im Bereich „Paketdatei“ auf „Datei hinzufügen“ und wählen den „Inhaltsspeicher“ aus. Dort befindet sich nun das soeben erstellte Memory.
Wenn sie vorgefertigte eigene oder durch Dritte erstellte H5P-Inhalte haben, können Sie diese auch direkt im Editor von Moodle via Link einbinden. Moodle wandelt diesen danach in den entsprechenden H5P-Inhalt um.
Massnahmen gegen stetig steigenden Speicherbedarf
Lernportale unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von normalen Webauftritten. Es sind Lehr- und Lernumgebungen im Internet, wo sich Studierende und Lehrende in einem geschützten Rahmen austauschen. Das Potential dieser virtuellen Schulungsräume wurde durch den Corona-Lockdown im März 2020 klar. Ab der ersten Woche konnten diejenigen Schulen, welche ein Lernportal betreiben, den Unterricht zu 100% weiterführen. Damit die Server diesen Ansturm bewältigen konnten, musste sofort massiv in Speicher investiert werden. Nun ist Serverspeicher kostspielig, da die wertvollen Daten redundant vorgehalten werden, was heisst, dass eine defekte Festplatte bei laufendem System einfach ausgewechselt werden kann.
Die Beachtung der folgenden Massnahmen hilft Geld sparen.
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Moodle-Plattform optimal konfigurieren
In Bezug auf das Speichermanagement sind folgende Einstellungen wesentlich:
> Multimedia-Filter und erlaubte Dateitypen: Nur diejenigen freischalten, welche nötig sind.
> Meine Dateien, automatische Sicherungen und Upload-Rate: Die Grösse der Dateien, welche hinauf geladen werden können, einschränken. „Meine Dateien“ allenfalls deaktivieren und „autom. Sicherungen“ auf das Nötigste reduzieren. -
Kurs-Lifecycle Management einführen
Von der Kurserstellung bis zur Löschung sollten die Prozesse festgelegt werden. Wichtig ist: Alle Kurse benötigen Anfangs- und Enddatum. Die Löschszenarien explizit planen.
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Schulungen durchführen
Die Lehrenden sollten über ein Grundwissen zum Dateimanagement in Moodle verfügen. Insbesondere sollten sie wissen, wie man Dateien über relative Links einfügt.
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Dateiablage durch Drittsysteme realisieren
Moodle kann auf Dateien in Drittsystemen zugreifen. Dies können die grossen Cloudanbieter wie Google oder Microsoft sein. Es können aber auch hauseigene Dateiablagen dafür freigegeben werden. Wer einen Nextcloud-Server betreibt, kann diesen über eine vorhandene Schnittstelle einbinden.